Als selbständige Gesundheitsmanagerin habe ich schon einigen Firmen dabei geholfen Ihren Mitarbeitern gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen im Unternehmen zu implementieren und umzusetzen. Dabei bin ich häufig hellhörig geworden, wenn in den ersten strategischen Gesprächen von Gesundheitsmanagement gesprochen wurde, sich allerdings lediglich Maßnahmen zur Gesundheitsförderung von den Firmen zur Implementierung gewünscht wurden. Bei konkreterer Nachfrage, kam oft die Frage nach den Unterschieden zwischen den Wörtern BGM und BGF und welche Inhalte darunter zu verstehen sind. Daher hier eine kurze Zusammenfassung:
Betriebliches Gesundheitsmanagement kurz BGM umfasst laut AOK (2021):
„Im BGM werden weitere betriebliche Aufgaben wie Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement oder medizinische Leistungen zur Prävention miteinander verknüpft. Die Integration aller Maßnahmen in die betrieblichen Managementprozesse wie auch der Wirtschaftlichkeitsgrundsatz werden im BGM hervorgehoben. Ziel ist der Aufbau einer nachhaltigen Gesundheitskultur im Unternehmen.“
Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements umfassen somit nicht die reine Umsetzung von Maßnahmen, sondern viel mehr einen gesamten Prozess, welcher Angebote und Maßnahmen zur Durchführung enthält. Zudem ist die Schaffung und Änderung der Gesundheitskultur in einem Unternehmen essenziell beim Begriff des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Betriebliche Gesundheitsförderung kurz BGF hingegen umfasst nach der Definition von Jung (2004):
„[…]alle gemeinsamen Maßnahmen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. […]
Diese beiden Definitionen machen deutlich, dass betriebliches Gesundheitsmanagement nicht gleich zu setzen ist mit der betrieblichen Gesundheitsförderung. Vielmehr ist die betrieblich Gesundheitsförderung als ein Teilbereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu sehen. Daraus ergibt sich der Schluss, dass Maßnahmen in Unternehmen, welche lediglich zur betrieblichen Gesundheitsförderung beitragen, aber kein gesamter Prozess hierfür implementiert wurde, nicht ausreichend für eine langfristige Veränderung in Unternehmen und bei dem Gesundheitsstatus der Mitarbeiter sind.
Zusammenfassend ist aus meiner Sicht wichtig zu erkennen, dass BGF Maßnahmen wie Sport Angebote oder Suchtprävention, lediglich ein Teilbereich des gesamten Maßnahmenkataloges, welches betriebliches Gesundheitsmanagement bieten kann darstellt. Somit versuche ich meinen Kunden zu vermitteln, dass nur das Angebot eines gesamten, ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements und somit allen Angeboten und Maßnahmen dessen, eine gezielte, nachhaltige Veränderung in Unternehmen und bei Mitarbeitern bewirken kann.
Quellen:
Definition BGM:
https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/grundlagen/betriebliche-gesundheitsfoerderung/bgf-als-bestandteil-von-bgm/
[Zugriff 12.02.2022]
BGF:
Jung, Birgit (2004): Betriebliche Gesundheitsförderung im Sinn moderner Gesundheitswissenschaften unter besonderer Berücksichtigung von Klein- und Mittelunternehmen, Wien.